Psychischer Stress und Belastungen am Arbeitsplatz sind nicht nur weit verbreitet, sie werden auch beeinträchtigender empfunden, als körperliche Belastungen. Neue Studien der Krankenkassen zeigen, dass Stress am Arbeitsplatz als Ursache für Krankschreibungen in den letzten drei Jahren drastisch zugenommen hat. Jeder fünfte Mitarbeiter gibt an, sich im Job massiv unter Druck zu fühlen.
Inhaltsübersicht
Welche Symptome weisen auf Stress am Arbeitsplatz hin?
Einige Symptome bemerken wir vielleicht selbst, weil sie körperlich sind, wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schlafstörungen. Andere Symptome sind eher kognitiv auffällig. Wir leiden unter Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, haben Entscheidungsschwierigkeiten oder bemerken eine Verlangsamung des Denkens.
Mitunter sehen Kollegen oder Partner bzw. Partnerinnen viel früher, dass wir uns emotional verändert haben. Ihnen fällt auf, dass wir mit Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angst, Nervosität oder Depressivität zu kämpfen haben. Vielleicht zeigt sich unser Stresslevel aber auch an einem erhöhten Alkohol- oder Koffeinkonsum, am übermäßigen Rauchen, ungesunder Ernährung oder sozialem Rückzug.
Was verursacht Stress am Arbeitsplatz in solch einem Umfang?
Die Ursachen, warum wir uns im Job gestresst fühlen, sind vielschichtig und so unterschiedlich wie die einzelnen Arbeitsbereiche selbst. Wie wir Stress wahrnehmen und mit Stress umgehen, hat natürlich etwas mit unserer ganz individuellen Stressfähigkeit und unseren Bewältigungsstrategien zu tun. Dennoch zeigt die heutige Arbeitswelt Tendenzen, die sich stark von den Anforderungen unterscheiden, die in der Vergangenheit an uns gestellt wurden. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum sich Mitarbeiter gestresst fühlen:
- Zeitdruck – wenn es zu viele Aufgaben gibt und nicht genügend Zeit, um sie zu erledigen
- Arbeitsverdichtung und Überforderung – es kommen immer wieder neu Aufgaben hinzu
- Mobbing bzw. Konflikte zwischen Kollegen oder dem Vorgesetzten – ein schlechtes Betriebsklima
- schnell wechselnde Organisationsstrukturen
- zunehmende Konkurrenz zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
- fehlende materielle oder personelle Ressourcen – Kollegen fallen zu häufig aus und können nicht ersetzt werden
- unklare Aufgabenverteilung oder unklare Erwartungen an das Arbeitsergebnis
Wie kommt man aber aus dieser Belastungssituation wieder in eine angemessene befriedigende Arbeitsatmosphäre? Der Weg dorthin ist ganz individuell. Oft ist eine Kündigung nicht die einzige und meist auch nicht die beste Alternative – vor allem dann nicht, wenn sie sehr spontan erwogen wird.
Hier einige erste Tipps zum Umgang mit Stress am Arbeitsplatz:
- Identifizieren Sie die Quelle Ihres Stresses: Versuchen Sie herauszufinden, was Sie genau gestresst macht. Ist es die Arbeitsbelastung, ein bestimmter Kollege oder ein bestimmtes Projekt? Wenn Sie die Ursache kennen, können Sie Maßnahmen ergreifen, um den Stress zu reduzieren.
- Organisieren Sie sich: Planen Sie Aufgaben und Prioritäten und erstellen Sie eine To-Do-Liste. So behalten Sie den Überblick über Ihre Arbeit und vermeiden Last-Minute-Stress.
- Setzen Sie sich realistische Ziele! Viele überfordern sich freiwillig, um gut und brillant dazustehen.
- Machen Sie Pausen! Alle 90 Minuten für 10 bis 15 Minuten abzuschalten, ist sehr hilfreich, um nicht in den Stressstrudel zu geraten.
- Suchen Sie Unterstützung! Manchmal hilft ein Gespräch mit einem Kollegen oder mit dem Vorgesetzten.
- Machen Sie Entspannungsübungen: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und Ihre Stimmung zu verbessern.
Stress am Arbeitsplatz zu vermeiden ist äußerst schwierig. Einen gesunden Umgang mit Stress am Arbeitsplatz zu erlernen ist ein Weg, der das Hamsterrad anhalten kann und einen Ausstieg ermöglicht, ohne den Arbeitsplatz aufgeben zu müssen. Aber auch die Kündigung kann eine Lösung sein. (siehe eine schwierige Entscheidung treffen müssen)
Ausgehend von Ihrer ganz persönlichen Situation kann auch ich Sie unterstützen, den Blick für alle Möglichkeiten zu öffnen. Lösungs- und ressourcenorientiert begleite ich Sie in dem Prozess, der Sie Ihre ursprüngliche Kraft zurückgewinnen und die momentane Belastung überwinden lässt.
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